Die Erzählung des Scramble for Africa, der mit der Berliner Kongokonferenz 1884–85 begann, könnte vermuten lassen, dass auch die Erforschung des afrikanischen Kontinents dem Konkurrenzdenken folgte, welche die Politik der europäischen Nationalstaaten im späten 19. Jahrhundert häufig prägte. In diesem Essay will ich dagegen zeigen, dass die Erforschung Afrikas in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vielfach in der Form einer internationalen Kooperation und gegenseitigen Unterstützung erfolgte.
Zunächst betrachte ich die Netzwerke geographischer Forschung in Europa. Bereits mehrfach wiesen Historiker*innen darauf hin, dass Forschungsreisende und Geographen aus verschiedenen europäischen Staaten in intensivem wissenschaftlichem Austausch miteinander standen, und dass auch die Geographischen Gesellschaften verschiedener Länder sich gegenseitig über aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen informierten.[1] Dies betraf aber nicht nur Reisende, Geographen und deren Gesellschaften. Am Beispiel des Verlags Justus Perthes wird gezeigt, wie auch ein kartographischer Verlag ein internationales Netzwerk nutzte, um sich über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu informieren. Mit seinen Publikationen trug der Verlag Justus Perthes zum Entstehen einer internationalen Öffentlichkeit zu den neuesten Forschungen über Afrika und andere Teile der Welt bei.
Diese Prinzipien internationaler Kooperation galten ebenso für europäische Forschungsreisende, während sie in Afrika unterwegs waren. Hierauf weist in diesem Blog bereits Jonas Kreienbaum am Beispiel von Paul Pogge hin. Er zeigt, dass die Erkundung des Kongobeckens durch diesen deutschen Afrikaforscher Teil eines internationalen Projektes war, und nicht zur Etablierung einer deutschen Kolonie führte.[2] Dieser wichtige Befund wird im zweiten Teil auf eine allgemeinere Basis gestellt. Aufgrund meiner eigenen Forschungen liegt der Schwerpunkt der Darstellung in der vorkolonialen Zeit und in der Phase frühkolonialer Besitzergreifung. Anhand der Beispiele einiger Forschungsreisender aus verschiedenen europäischen Ländern, die zwischen 1830 und 1890 in Nordostafrika unterwegs waren, soll gezeigt werden, dass diese ihre Informationen nicht nur austauschten, sondern sich während der Expeditionen auch gegenseitig aktiv unterstützten.
1. Das internationale Netzwerk von Petermanns Geographischen Mitteilungen (PGM)
Die verschiedenen Geographischen Gesellschaften waren nicht die einzigen Akteure des internationalen Informationsnetzwerks. Das gleiche lässt sich auch für Geographische Zeitschriften nachweisen. Der Verlag Justus Perthes in Gotha veröffentlichte eine der bedeutendsten Geographischen Zeitschriften in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ihr Gründer und erster Herausgeber war der deutsche Kartograph August Petermann (1822–1878), der sie von 1855 bis 1878 unter dem Titel „Mittheilungen aus Justus Perthes‘ Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen aus dem Gesamtgebiet der Geographie von Dr. A. Petermann“ publizierte. Nach Petermanns Tod wurde der Name 1879 geändert in „Dr. A. Petermanns Mitteilungen aus Justus Perthes Geographischer Anstalt“, aber letztlich wird sie heute allgemein als „Petermanns Geographische Mitteilungen“ (PGM) bezeichnet.[3]
Die PGM veröffentlichte Ergebnisse geographischer Forschungen aus der ganzen Welt. Darüber hinaus waren sie auch an der Organisation eigener Forschungsexpeditionen beteiligt. So initiiert August Petermann eine Expedition unter Leitung von Theodor von Heuglin und Werner Munzinger, die den Sudan und Äthiopien erforschte (1861–1862).

Die Zeitschrift veröffentlichte nicht nur Ergebnisse deutscher Forschungsreisender, sondern auch von Reisenden aus anderen europäischen Ländern. Zwar schrieben letztere nur selten selbst Artikel für die PGM, aber die Zeitschrift informierte ihre Leser über Reiseberichte aus anderen Ländern, veröffentlichte deren Karten und stellte die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Untersuchungen vor. Dies belegt ein kurzer Blick in die PGM selbst. Eine Zählung der Artikel und Nachrichten zu Forschungsreisen in Afrika in den Jahren 1880, 1885, 1890, 1895 und 1900 zeigt ein klares Bild: Nur 35,89 % aller Beiträge betrafen deutsche Forschungsreisende. Es ist zwar eine leichte Zunahme der Beiträge zu deutschen Forschungsreisenden festzustellen,[4] aber im Allgemeinen bezogen sich über 50 % der Beiträge auf Forschungsreisende aus anderen europäischen Ländern, vor allem aus Frankreich (29,84 %) und aus Großbritannien (9,81 %).
Die Redakteure der PGM werteten hierfür auch Reiseberichte aus, aber dies waren nicht ihre einzigen Informationsquellen. Seit der Gründung seiner Zeitschrift richtete August Petermann ein bedeutendes internationales Informationsnetzwerk ein. Ein Ausdruck dieses Netzwerkes an Informanten ist das Briefarchiv der Sammlung Perthes in der Forschungsbibliothek Gotha. Abteilung 3 dieses Briefarchivs umfasst die Korrespondenz der Zeitschriftenredaktion mit zahlreichen Forschungsreisenden und Geographen, die durch ihre Beiträge und Informationen zum Entstehen der Zeitschrift beitrugen. Diese Abteilung umfasst 30 Regalmeter mit 170 Kartons. Hierbei handelt es sich zum einen um die Briefe, welche die Forschungsreisenden bereits während ihrer Reise aus Afrika an die Redaktion der PGM sandten.[5] Zum anderen beinhaltet sie die Korrespondenz mit diesen Reisenden nach deren Rückkehr sowie mit anderen Gelehrten und Institutionen auf der ganzen Welt. Die meisten Briefe stammen aus der Zeit von 1855 bis 1880. Ab 1880 bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts geht die Umfang der Korrespondenz zurück, und nur ein kleiner Teil der Briefe stammt aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
In dieser, nach den Korrespondenzpartnern geordneten Sammlung sind zum Beispiel Briefe von den Deutschen Heinrich Barth und Gerhard Rohlfs zu finden, von dem Deutsch-Russen Wilhelm Junker, den Franzosen Henri Duveryrier und Guillaume Lejean sowie dem Engländer Clements Robert Markham.
In einem besonderen Karton wurden alle Briefe gesammelt, die nicht Teil des Briefwechsels mit regelmäßigen Korrespondenten waren.[6] Die in diesem Karton vereinigten 429 Briefe kamen von Personen und Einrichtungen aus 34 verschiedenen Ländern. Die meisten Briefe stammten aus Frankreich (90 Briefe), den Vereinigten Staaten (82 Briefe), Großbritannien (68 Briefe) und Italien (50 Briefe). Von diesen Briefen stammen 363 Stück aus der Zeit von 1885 bis 1901, nur 36 Briefe stammen aus vorkolonialer Zeit (1857, 1860, 1865, 1874–76). In diesen Briefen wurden den Mitarbeitern der PGM geographische Angaben übermittelt, oder sie informierten über Publikationen zur Geographie. Diese Sammlung von Briefen belegt, dass auch in Zeiten kolonialpolitischer Konkurrenz ein internationaler Austausch von geographischen Informationen stattfand.
2. Handeln vor Ort: Europäische Forschungsreisende in Afrika
Doch die internationale Kooperation beschränkte sich nicht auf den Austausch von Informationen zur Geographie durch Gelehrte, Institutionen und Publizisten. Während europäische Forschungsreisende in Afrika unterwegs waren, wurde ihr Handeln durch zwei Prinzipien bestimmt. Zwar agierten sie in Afrika oftmals im Sinne nationaler Konkurrenz, aber vielfach kooperierten sie auch vor Ort miteinander. Beispiele eines Handelns in nationaler Konkurrenz liefern der Deutsche Hans Meyer und der Franzose Arnauld d’Abbadie. Meyer stilisierte den Kilimandscharo aufgrund seiner Erstbesteigung zum deutschen Berg in Afrika, und d’Abbadie sah sich in einer ausdrücklichen Konkurrenz zu den Engländern, die im frühen 19. Jahrhundert bereits das Rote Meer zu ihrer Einflusssphäre machen wollten.[7]
Die bekanntesten Beispiele der Kooperation und gegenseitiger Unterstützung von Europäern verschiedener Nationalitäten sind die Fälle der Rettung von Europäern aus tatsächlich oder vermeintlich lebensgefährlichen Situationen. Hierzu zählt die Befreiung europäischer Gefangener des äthiopischen Kaisers Tewodros II. im Jahr 1868. Aufgrund eines diplomatischen Konflikts mit der britischen Regierung setzte Tewodros II. nicht nur die Briten, sondern auch die in Äthiopien lebenden Europäer, die aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz stammten, in der Festung Magdala fest. Daraufhin entsandte die britische Regierung eine Militärexpedition unter Leitung von Robert Napier, welche die europäischen Gefangenen befreite.[8] Doch die Bedeutung dieser Expedition reichte weit über ihren militärischen Aspekt hinaus. Das Unternehmen wurde akribisch wissenschaftlich vorbereitet, das in ganz Europa bereits zu Äthiopien existierende Wissen wurde zusammengetragen und auf dieser Grundlage wurden neue Karten gedruckt. Die britisch-indischen Expeditionstruppen selbst begleiteten dann Wissenschaftler aus mehreren europäischen Ländern, wie z.B. der Brite James Grant, der Schweizer Werner Munzinger und der Deutsche Gerhard Rohlfs. Zudem stahlen Expeditionsteilnehmer nach der Eroberung der Festung Magdala unzählige Kulturgüter, die heute in europäischen Museum und privaten Sammlungen zu finden sind.[9]
Ein Beispiel einer Gemengelage zwischen nationaler Konkurrenz und gegenseitiger Unterstützung in der frühen Kolonialzeit ist die „Rettung“ Emin Paschas im Jahre 1887. Emin Pascha, der in Deutschland als Isaak Eduard Schnitzer geboren wurde, war – wie viele andere Europäer auch – in der ägyptischen Verwaltung tätig, und wurde 1878 zum Gouverneur der südsudanischen Provinz Äquatoria ernannt. Durch den Aufstand des „Mahdi“ Muhammed Ahmad im Jahre 1881 wurde die Verbindung seiner Provinz nach Europa gekappt. Doch dem deutsch-russischen Forschungsreisenden Wilhelm Junker, der sich zu dieser Zeit im Südsudan aufhielt, gelang es über Uganda an die ostafrikanische Küste zu reisen. Dort angekommen, berichtete Junker, dass Emin Pascha noch lebe. Daraufhin wurde in Europa die Notwendigkeit einer Rettungsexpedition diskutiert – obwohl Emin Pascha sich nie wirklich bedroht fühlte und in Äquatoria bleiben wollte. Die Afrikareisenden Georg Schweinfurth und Eugen Wolf forderten eine „deutsche“ Initiative zur Rettung des in Deutschland geborenen Emin Pascha, und Carl Peters startete zu einer Rettungsexpedition, die jedoch aufgrund widriger Umstände zu spät kam. Mittlerweile war Henry Morton Stanley bereits zu Emin Pascha vorgedrungen und brachte ihn an die ostafrikanische Küste. Stanley versuchte Emina Pascha nun dazu zu bewegen, für die britische Regierung in Ostafrika zu arbeiten, aber Emin Pascha lehnte dies ab und er begann nun erstmals in seinem Leben deutsche Interessen zu vertreten.[10]

Weitaus wichtiger als solche spektakulären Aktionen waren jedoch der Erfahrungsaustausch und die Kooperation der Europäer bei der Organisation und Durchführung von Forschungsreisen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der eben genannte Wilhelm Junker. Zur Vorbereitung seiner Reise besuchte er 1875 den Geographenkongress in Paris, auf dem er seine Pläne mit Gustav Nachtigal, Gerhard Rohlfs und Georg Schweinfurth besprach. 1876 in Khartum angekommen traf er sich mit den Mitgliedern der dortigen deutsch-österreichischen „Kolonie“. Hier begegnete er auch dem britischen Forschungsreisenden Lewis Lucas, und beide besprachen miteinander ihre künftigen Reiseprojekte.[11]
In einigen Fällen wurden die Expeditionen in internationaler Kooperation durchgeführt. Dies betraf zum Beispiel die Expedition der Holländerin Alexandrine Tinne und ihrer Mutter Harriet van Steengracht-Capellen, die 1863–64 zusammen mit den beiden Deutschen Theodor von Heuglin und Hermann Steudner den südlichen Sudan bereisten.[12]
Wichtig war nicht nur die praktische Kooperation, sondern auch der Austausch von Informationen. Als der Deutsche Carl Krockow von Wickerode 1865 nach Kassala kam, traf er dort den Franzosen Eduard von Wlassich, und beide diskutierten – auch in einem nationalen Konkurrenzverhältnis – lebhaft ihre Forschungsergebnisse.[13] 1886 berichtete der deutsche Tierfänger Joseph Menges dem damaligen Herausgeber der PGM, Bruno Hassenstein, von einem britischen Projekt, die Region zwischen Berbera und Sela zu kartographieren. Er betrachtete diese britischen Aktivitäten nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung seiner eigenen geographischen Forschungen über Somalia. Als Menges 1893 Hassenstein seine fertiggestellte Karte des Somalilandes zusandte, informierte er diesen auch davon, dass britische Offiziere die ganze Region kartographiert haben.[14]
Menges erhielt diese Informationen entweder von afrikanischen Helfern oder von anderen Europäern, die er vor Ort traf. Die Hilfe von Afrikanern war entscheidend für die Durchführung der Reise und für das Sammeln von Informationen, aber in ihren Briefen und in den Reiseberichten erwähnten die Europäer ihre afrikanischen Helfer nur am Rande und sie gingen in der Regel schweigend über deren Anteil an ihrem Wissen über Afrika hinweg.
Dagegen hoben sie die Begegnungen mit anderen Europäern immer hervor. Dies geschah sicherlich auch, weil sie vielfach seit Längerem nur in der Gesellschaft von Afrikanern unterwegs waren. Die emotionale Bedeutung solcher Begegnungen zeigt ein knapper Eintrag in Wilhelm Junckers Reisejournal. Auf seinem Weg vom Weißen Nil zur ostafrikanischen Küste traf er am 21.9.1886 den Missionar Hosper. Er war so begeistert, einen anderen Europäer in der afrikanischen Steppe zu treffen, dass sie ihren Weg gemeinsam fortsetzten und sich dabei so intensiv unterhielten, dass Juncker eine halbe Stunde lang vergaß, die geographischen Daten seines Itinerars aufzunehmen. Daher übersah er ein Flussbett, das sie während dieser halben Stunde durchquerten. Am 21. Oktober 1886 traf Junker den englischen Missionar Taylor, und er blieb nun vier Stunden in Taylors Lager.[15]
Ebenso war Gerhard Rohlfs überaus glücklich, dass er am Niger zwei Engländer traf, nachdem er auf seinem Weg von Tripolis zum Golf von Guinea zwei Jahre lang nur mit Afrikanern zusammen gewesen war. Selbst der Franzose Arnauld d’Abbadie, den die Äthiopier gut aufnahmen, war glücklich, als er nach zwei Jahren in die britische Kolonie Aden kam, obwohl ihm die englischen Beamten feindlich begegneten. Aber unter Europäern fühlte er sich heimischer.[16]
Die Sehnsucht nach europäischen Sitten war ein entscheidender Grund dafür, dass sich die Forschungsreisenden in der Nähe anderer Europäer wohler fühlten. In ihren Reiseberichten betonten sie immer wieder die Unterschiede zwischen ihnen selbst und den Afrikanern. Vor allem mit ihren abfälligen Bemerkungen zu afrikanischem Essen und Musik konstruierten sie eine scharfe kulturelle Differenz zu den „Anderen“.[17] Johannes Fabian erklärt dieses Verhalten mit der Angst der Forschungsreisenden, selbst zu Afrikanern zu werden, wenn sie sich eine zu große Nähe zu diesen erlaubten. Um dieser Gefahr zu begegnen, strebten die Europäer danach, nicht nur ihre physische, sondern auch ihre mentale Gesundheit zu bewahren. Darüber hinaus sind die realen politischen, klimatischen und natürlichen Gefahren zu berücksichtigen, denen die Forschungsreisenden zu begegnen hatten. Aus diesen Gründen empfanden die Europäer eine Notwendigkeit, zusammenzuhalten, wie Heuglin offen schreibt.[18]
Schlussbetrachtung
Auf der Reise durch einen Kontinent, den sie als fremd und feindlich empfanden, suchten die europäischen Forschungsreisenden die Nähe zu anderen Europäern gleich welcher Nation. Dabei genossen sie das Zusammensein mit „zivilisierten“ Menschen und sie unterstützten sich gegenseitig durch den Austausch wichtiger Informationen zu dem bereisten Land, auch wenn dabei immer wieder nationale Rivalitäten im Spiel sein konnten. Doch zugleich diente der Informationsaustausch mit anderen Europäern in Afrika auch der Koordination ihrer Forschungstätigkeiten. Zwar waren die Europäer bei der Durchführung ihre Reisen auf Informationen der afrikanischen Bevölkerung dringend angewiesen, aber in ihrer Selbstdarstellung drängten sie diesen Anteil der lokalen Bevölkerung an die Seite. Die europäischen Reisenden standen während ihrer Reise in einem kontinuierlichen Briefkontakt mit Fachzeitschriften wie „Petermanns Geographische Mitteilungen“ (PGM) sowie mit Verwandten und Kollegen in Europa, und sie informierten diese über den Verlauf ihrer Reise und ihre neuesten Forschungsergebnisse. Diese Kommunikation setzten sie in Europa fort. Sie traten über nationale Grenzen hinweg in einen kontinuierlichen Informationsaustausch ein, wie das Beispiel der PGM zeigt. Ihre Herausgeber korrespondierten mit Gelehrten und Forschungsreisenden aus zahlreichen europäischen Ländern, berichteten über deren Forschungsergebnisse und veröffentlichten deren Karten. Auf diesem Weg schufen europäische Forschungsreisende und Gelehrte ein internationales Informationsnetzwerk, das sowohl in Afrika als auch in Europa funktionierte.
Weiterführende Literatur
Johannes Fabian: Out of Our Minds: Reason and Madness in the Exploration of Central Africa, Berkeley 2000.
Dane Kennedy: The Last Blank Spaces: Exploring Africa and Australia, Cambridge, Mass. 2013.
Reiner Prass: Forschungsreise und Wissensproduktion in Afrika in der Mitte des 19. Jahrhunderts, in: Themenportal Europäische Geschichte, 2019, URL: <www.europa.clio-onlinhttp://www.europa.clio-online.de/essay/id/fdae-1728e.de/essay/id/fdae-1728> (Letzter Aufruf: 14. Januar 2022).
Iris Schröder: Das Wissen von der ganzen Welt. Globale Geographie und räumliche Ordnungen Afrikas und Europas 1790-1870, Paderborn 2011.
Petra Weigel: Die Sammlung Perthes Gotha, Forschungsbibliothek Gotha, Berlin 2011.
[1] Christoph Marx, Von Berlin nach Timbuktu. Der Afrikaforscher Heinrich Barth. Biographie, Göttingen 2021, S. 233–239; Iris Schröder, Das Wissen von der ganzen Welt. Globale Geographien und räumliche Ordnungen Afrikas und Europas 1790–1850, Paderborn 2011, S. 63.
[2] Jonas Kreienbaum, The „Exploration“ of Central Africa in the Late 19th Century as Transimperial Project – The Example of Paul Pogge, in: Transimperial History Blog, 23. Juli 2021, URL: <https://www.transimperialhistory.com/the-exploration-of-central-africa/>.
[3] Die Zeitschrift ist online zugänglich: https://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jpjournal_00000817 (Letzter Aufruf: 14. Januar 2022).
[4] 1880: 32,94 %; 1885: 34,88 %; 1890: 38,03 %; 1895: 50,00 %; 1900: 35,89 %.
[5] Reiner Prass: Briefe aus Äthiopien und dem Sudan. Die Briefkommunikation zwischen europäischen Reisenden und dem Kartographen August Petermann in Gotha, 1854–1880, in: René Smolarski (Hg.), Verbindung halten. (Post)kommunikation unter schwierigen Verhältnissen, Göttingen 2021, S. 87–109.
[6] Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt: SPA ARCH PGM 534.
[7] Iris Schröder: Der deutsche Berg in Afrika. Zur Geographie und Politik des Kilimandscharo im Deutschen Kaiserreich, in: Historische Anthropologie 13/1 (2005), S. 19–44; Antoine d’Abbadie: Douze ans de séjour dans la Haute-Éthiopie, Bd. 1, Paris 1868, S. 19, 21–22, 575–581.
[8] Volker Matthies: Unternehmen Magdala. Strafexpedition in Äthiopien, Berlin 2010.
[9] Matthies: Unternehmen Magdala, S. 49–54, 131–132.
[10] Christian Kirchen: Emin Pascha. Arzt – Abenteurer – Afrikaforscher, Paderborn 2014, S. 115–149.
[11] Wilhelm Junker: Reisen in Afrika 1875–1886, Bd. 1: 1875–1878. Nach seinen Tagebüchern und unter Mitwirkung von Richard Buchta, Wien 1889, S. 1, 7, 186–187.
[12] Robert Joost Willink: The Fateful Journey: The Expedition of Alexine Tinne and Theodor von Heuglin in Sudan (1863–1864). A Study of their Travel Accounts and Ethnographic Collections, Amsterdam 2011.
[13] Carl Graf Krockow von Wickerode: Reisen und Jagden in Nord-Ost-Afrika, 1864–1865, Bd. 2, Berlin 1867, S. 117–118.
[14] Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt: SPA ARCH PGM 541, S. 20.
[15] Tagebuch von Wilhelm August Junker. Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt: SPA ARCH PGM 277/Karton 1: Heft 17, S. 761, 774.
[16] Gerhard Rohlfs: Reise durch Afrika vom Mittelländischen Meer bis zum Busen von Guinea, von 1865 bis 1867, Bd. 2, Gotha 1868, S. 81; D’Abbadie: Douze Ans, S. 575.
[17] Solche Bemerkungen finden in einem Brief von Gottlob Theodor Kinzelbach (Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt: SPA ARCH PGM 66, S. 1-2), und im Tagebuch von Johann Wilhelm von Müller (Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt: SPA ARCH PGM 366, S. 40: 20. April 1848).
[18] Theodor von Heuglin, Reise in das Gebiet des westlichen Nils und seiner westlichen Zuflüsse in den Jahren 1862–1864, Leipzig 1869, S. 5.
Dr. Reiner Prass is a historian living in Erfurt who has worked for a long time on agrarian history and the history of literacy in France and Germany and has recently focussed on the history of knowledge and of sub-Saharan Africa in the pre-colonial period. In his current research project, he studies the conditions of the production of geographical, scientific and anthropological knowledge about north-eastern Africa by European travellers, and the trans-imperial cooperation in this knowledge-production. Publications include: Forschungsreise und Wissensproduktion in Afrika in der Mitte des 19. Jahrhunderts, in: Themenportal Europäische Geschichte, 2019, URL: www.europa.clio-online.de/essay/id/fdae-1728 (09.06.2021).
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